Gedenkbretter für die Trauer
Ein Format unserer Veranstaltungen heißt “kunter.bunter.glaube”: Meist am Samstag oder Sonntag von 14 bis 16 Uhr laden wir in den Garten der Kirchen ein. Unsere Gäste erwartet dabei ein vielfältiges Angebot informativer, beratender, spiritueller oder kreativer Inhalte. Über ein solches Angebot - “Gedenkbretter für Verstorbene” - berichtet Ulrike Schnitzer aus unserem Team “Öffentlichkeitsarbeit”:
Im Garten der Kirchen im Rahmen der Landesgartenschau hat Vieles seinen Platz, auch viel Kreatives. Am Samstag, 15. Juni war es eine kreative Gruppe unter der Leitung von Trauerbegleiterin Theresia Fischer, die mit Interessierten Gedenkbretter liebevoll gestaltete.
Das Angebot "Gedenkbretter für Verstorbene" lehnt sich an die kreative Idee einer Kunsttherapeutin und eines Bestattungsunternehmens aus Niedersachsen an. Früher wurden Verstorbene auf sogenannten Totenbrettern bis zur Beisetzung aufgebahrt, später wurden diese Bretter als Erinnerungen an Wegesrändern aufgestellt. Um das "gemeinsame Tragen" und "Aufstellen einer Erinnerung" ging es auch beim Angebot im Rahmen von "kunter.bunter.glaube" im Garten der Kirchen
Es wird ein massives Holzstück allein oder gemeinsam farbig gestaltet. Im Gedenken an einen nahen Verstorbenen, dem dieses gewidmet wird, werden Gefühle und Gedanken wach, die dann einen Platz bekommen dürfen. Bilder, Farben, Zitate oder auch gute Wünsche - den Ideen und Erinnerungen sind keine Grenzen gesetzt. Nach dem Trocknen können die Künstler:innen das gute und auch schwere Stück Holz miteinander nach Hause tragen. Auch ein Sinnbild für die Trauer, in der die Unterstützung und Hilfe von anderen wichtig ist.
Trauer ist individuell. Die Formen und Möglichkeiten mit einem Verlust umzugehen, sind vielfältig und sollten nicht beurteilt werden. Die einen treiben mehr Sport, die anderen stürzen sich in Arbeit, wieder andere kommen ins Schreiben von Texten oder räumen die Wohnung um. Manchen fällt es leicht, viel darüber zu sprechen, andere behalten vieles für sich und machen das veränderte Leben mit sich selbst aus. Dass die eigene Trauer individuell gelebt werden kann und einen Ausdruck finden darf, das unterstützen Trauerbegleitende in unserer Region. Im Dekanat Allgäu-Oberschwaben gibt es ein großes Netzwerk an ehrenamtlichen Trauerbegleitenden in Kirchengemeinden und bei Hospizdiensten, von Seelsorgenden in den Kirchengemeinden und Kliniken sowie den Beratungsdiensten bei Caritas und Diakonie, die Hinterbliebene in ihrer Not begleiten und bei Fragen unterstützen. Eine Sammlung von Veranstaltungen veröffentlicht jährlich die Kontaktstelle Trauerpastoral auf Ihrer Webseite. Die Broschüre ist auch in gedruckter Form erhältlich.